DOCK ON 2024 – Eine begeisternde Fortsetzung
Am 20. Juni 2024 hatten sich 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie im letzten Jahr zu einem Nachmittag mit Vorträgen, Diskussionen und Gesprächen zu aktuellen Themen der Technischen Dokumentation eingefunden. Martin Schlicksupp, einer der geschäftsführenden Gesellschafter von commatec, begrüßte die Gäste und Redner herzlich und moderierte die Veranstaltung. Zum Auftakt gab er in einem Kurzvortrag aktuelle Informationen zum digitalen Produktpass und der Ökodesign-Verordnung weiter.
Anschließend referierte Roland Schmeling in seinem ersten Vortrag „Veränderung rechtlicher Rahmenbedingungen und Auswirkungen auf die Technische Dokumentation“ kenntnisreich und kurzweilig über die aktuellen Rechtsentwicklungen und deren Auswirkungen auf den Redaktionsalltag. Er hob hervor, dass die Technischen Redaktionen als Entwickler von Informationen an Bedeutung gewinnen. Unter anderem deshalb, weil Maschinenbetreiber zukünftig gesetzlich dazu verpflichtet werden, Anleitungen nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern auch detailiert zu befolgen. Roland Schmeling betonte, dass man mit der digitalen Bereitstellung der Informationen nicht auf den Produktpass warten sollte. Hersteller, die schon jetzt die Produktinformationen über einen QR-Code bereitstellen, haben einen Vorsprung, setzen damit Maßstäbe im Markt und zwingen die Wettbewerber dazu nachzuziehen.
In seinem Vortrag „Wie funktioniert künstliche Intelligenz? Hintergründe zur KI, sowie Anwendung und Nutzen in der praktischen Arbeit“ brachte Sven Herchenhein den Zuhörerinnen und Zuhörer zunächst leicht verständlich die Grundlagen und die Funktionsweise von Large Language Models (LLM) näher. Damit wurde klar, dass die „Intelligenz“ letztlich auf Wahrscheinlichkeitsrechnung aufbaut. Sven Herchenhein zeigte eindrucksvoll, dass ChatGPT jede Frage beantwortet, selbst bei völliger Unwissenheit bezüglich des angefragten Themas. Deshalb führen durchdacht formulierte Anfragen an ChatGPT (Prompts) in kürzerer Zeit zu besseren Arbeitsergebnissen. Dieses Potential entdecken immer mehr Firmen und Anwender, die sich mit ChatGPT beschäftigen. Der Wunsch, dieses Potential auch für die Technische Dokumentation zu erschließen, war in den anschließenden Gesprächen unter den Teilnehmern mehrfach zu hören.
Als dann Roland Schmeling in seinem zweiten Vortrag zum Thema „Wie geht Minimalismus und Prägnanz in der Technischen Dokumentation? Für Konzeptionisten und Praktiker“ sprach, wurde vielen beim Zuhören klar, dass im Minimalismus ein gewaltiges Potential schlummert, um Tools wie ChatGPT sinnvoll einzusetzen. Informationen können so wirksamer transportiert werden und bei den Übersetzungen lassen sich erhablich Kosten einsparen.
Roland Schmeling hob zum Abschluss seines Vortrags die wachsende Bedeutung der Technischen Redaktionen als maßgebliche Entwickler von Informationen noch einmal hervor. Wegen der wachsenden gesetzlichen Anforderungen kann mit den neuen, effizienten Tools das alte Narrativ der (lästigen?) Technischen Dokumentation überwunden werden.
Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Veranstaltung waren überwältigend positiv. So wurde die Location „BegeisterWerk“ ihrem Namen gerecht und fast alle waren der Meinung, dass es nächstes Jahr eine Fortsetzung geben sollte.