Produkthaftung für Softwarehersteller

Mit der neuen Richtlinie 2024/2853 über die Haftung für fehlerhafte Produkte gibt es eine Reihe von Änderungen für Softwarehersteller:

Produkthaftung für Software

  • Software wird als eigenständiges Produkt betrachtet, unabhängig davon, ob sie lokal installiert, in der Cloud gehostet oder als SaaS (Software as a Service) bereitgestellt wird.
  • Hersteller von Software, einschließlich solcher, die KI-Anwendungen entwickeln, können für Schäden haftbar gemacht werden, die durch fehlerhafte Software verursacht werden.
  • Open-Source-Software fällt nur unter die Haftung, wenn sie im Rahmen einer Geschäftstätigkeit bereitgestellt wird.

Haftungsrisiken für Softwarehersteller

  • Fehlerhafte Updates oder fehlende Sicherheitsupdates: Hersteller können haftbar gemacht werden, wenn ein Produkt durch nicht vorgenommene oder fehlerhafte Updates Schaden verursacht, zum Beispiel durch Sicherheitslücken.
  • Integrierte Software-Komponenten: Sollte eine fehlerhafte Software in ein Produkt eingebaut sein, können sowohl der Produkthersteller als auch der Softwarehersteller haftbar gemacht werden.
  • KI-gestützte Systeme: Hersteller sind für das unerwartete Verhalten von Software verantwortlich, wenn dieses Verhalten nicht ausreichend getestet oder dokumentiert wurde.

Bedeutung der Dokumentation zur Risikoreduktion

Eine umfassende und präzise Dokumentation zu Bedienung und Sicherheit kann dazu beitragen, Haftungsrisiken zu minimieren:

  • Nutzerhinweise zu Software-Updates: Es sollten klare Anweisungen zur Installation von Updates und Informationen über die Risiken bei Nicht-Installation von Sicherheitsupdates bereitgestellt werden.
  • Anforderungen an die Cybersicherheit: Detaillierte Sicherheitsrichtlinien, die den Umgang mit Daten und den Schutz vor Bedrohungen abdecken, sind notwendig.
  • Warnhinweise: Die Dokumentation sollte alle vorhersehbaren Risiken, mögliches Fehlverhalten der Software und Nutzungseinschränkungen klar und deutlich aufzeigen.

Reduzierung der Haftung durch präventive Maßnahmen

  • Regelmäßige Sicherheitsupdates bereitstellen und Nutzer klar über deren Notwendigkeit informieren.
  • Haftungsausschlüsse in der Dokumentation, präzise und gesetzlich zulässig formulieren.
  • Testverfahren dokumentieren, um nachweisen zu können, dass die Software nach dem Stand der Technik entwickelt wurde.
  • Vertragliche Absicherung mit Zulieferern und Dritten über Haftungsfragen klären, insbesondere bei Software-Integrationen.

Mit einer optimierten Technischen Dokumentation und klaren Sicherheitsrichtlinien kann das Haftungsrisiko für Softwarehersteller erheblich reduziert werden. Sprechen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne weiter.